Freitag, 2. Oktober 2015

Goldene Zeitalter des Fernsehens? Da fehlt noch etwas.

„Es ist wirklich das goldene Zeitalter des Fernsehens.“ Tim Cook 2015


Fernsehen spielt eine große Rolle in meinem Leben. Es wird heute mehr großartiges Fernsehen produziert als je zuvor. Die Rede ist von fiktionalen Serien.

Hatte man sich früher einmal im Jahr auf den Start einer neuen Serie gefreut, treffen sie heute gefühlt wöchentlich ein. Jeder Sender und Streaminganbieter der etwas aus sich hält, setzt auf Eigenproduktionen. Die Fans der Serien können sich auf sehr hochwertig produzierte Inhalte freuen. 

Auf HBO lief dieses Jahr die fünfte Staffel Game of Thrones an. Für viele Serienfans und auch für mich einer der besten Serie der Welt. Die Serie wird mittlerweile hochwertiger produziert als einzelne Hollywoodfilme. Um die sechs Millionen Dollar soll allein eine Episode gekostet haben. 8,1 Millionen US Amerikaner schalteten den Fernseher ein, um den Staffelstart im Fernsehen zu verfolgen. In Deutschland lief sie exklusiv auf Sky. Dort bescherte sie Sky Atlantic HD mit 230.000 Zuschauen einen neuen Rekord. Diese Einschaltquoten belegen, dass die Zuschauern es den Sendern danken.
Netflix seit 2014 auch in Deutschland vertreten.

Netflix hat unter anderem mit House of Cards, Orange Is the New Black, Unbreakable Kimmy Schmidt erfolgreiche Eigenproduktionen gestartet. Amazon ließ mit Alpha House, Transparent und Mozart in the Jungle auch nicht lange auf sich warten. Was beide verbindet und den Zuschauern freut, die Serien lassen sich alle auf Abruf (non-linear) konsumieren. 
Hat man ein Abonnement beim jeweiligen Anbieter, kann man sich egal wann und wo, zur persönlich besten Sendezeit anschauen. Nicht nur eine Folge, sondern gleich eine ganze Staffel am Stück. 

So schön die neue Fernsehwelt dank der vielen Anbieter auch ist. Der Nachteil sind genau diese vielen Anbieter. Möchte ich mir die dritte Staffel Orange Is the New Black anschauen, benötige ich selbstverständlich ein Netflix Abo. Möchte ich die eine von Amazon produzierte Serie schauen, benötige ich ein Prime Abonnement. Maxdome, Watchever, Sky Snap haben zwar noch keine Eigenproduktionen, dafür aber exklusive Lizenzware. 
So kann es im ungünstigsten Fall passieren, dass ich für fünf Serien, gleich fünf verschiedene Anbieter benötige. Nicht nur die dadurch entstehenden Kosten trüben die Vorfreude auf einer neuen Serie. Vor allem der technische Aspekt ist ein großer Nachteil. 

Die meisten modernen Fernseher sind heute online. Auf sie lassen sich verschiedene Apps installieren, um in den Genuss der verschiedenen Mediatheken zu kommen. Für Fernseher, die noch nicht so Smart sind, gibt es zusätzlich noch verschiedene Streaming-Boxen. 

Leider lassen sich aber nicht alle Anbieter auf alle Geräte installieren. Sodass es sich nicht vermeiden lässt mehrere Geräte gleichzeitig zu nutzen. Die Watchever App suche ich auf Amazons Fire TV vergeblich, auf dem Apple TV komme ich nicht ins Amazon Programm und auf meinem Fernseher lässt sich keine Netflix App installieren. 
Schon wenn ich die drei großen der Branche nutzen möchte, brauche ich also mindestens zwei Geräte. Die Suche nach passenden Inhalten verläuft ebenso schwierig. Auch wenn die Seite WerStreamt.es versucht den Serienkatalog zu ordnen, ist das Serienerlebnis aus technischer Sicht eher befriedigend. 

Apple integriert universelle Suchfunktion.

Das die Anbieter ihre Inhalte exklusiv behalten wollen, kann man ihnen nicht verübeln. Was aber fehlt, ist ein Gerät oder eine App die alles Inhalte vereint.  
Kleiner Hoffnungsschimmer bleibt der Apple TV 4. Er soll es erstmals möglich machen über verschiedene Anbieter hinweg zu suchen. Wenn auch zum Start noch nicht alle Streaminganbieter vertreten sein werden, bleibt zu hoffen, dass es langfristig komfortabler vor dem Fernseher wird.

Zusammengefasst sind die Serieninhalte zurzeit auf höchstem Niveau. Die Technik im Alltagseinsatz steckt aber noch in den Anfängen. Wie und wann sich das ändern wird, bleibt abzuwarten.

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